Wichtigsten Heurigenbegriffe von A-Z

Was Sie immer schon wissen wollten.

Achterl
Ist die österreischische Bezeichnung für ein Glas Wein mit 0,125l. Als so genanntes „Stehachterl“ (im Stehen am Tresen) oder Flucht-Achterl (schnelles Glas, bevor man geht) ist es sehr beliebt. Früher war beim Heurigen eher das Vierterl – 0,25 l Wein bekannt. Doch heutzutage orientiert man sich viel mehr an der Qualität und nicht an der Quantität des Weines.

Ausg’steckt is
Nach dem NÖ Buschenschankgesetz sind “Besitzer von Wein- und Obstgärten berechtigt, Weine bzw. Moste aus eigener Fechsung entgeltlich auszuschenken”. Wenn ein Buschenschank oder Heuriger “ausg’steckt“ hat, dann hat er geöffnet. Gäste erkennen dies regionsunterschiedlich durch einen am Eingang angebrachten “Buschen“ (zB. aus Föhrenzweigen)  oder Kranz (zB. aus Stroh).

Barrique
Barrique wird auch der Ausbau in kleinen Holzfässern genannt. Vor allem Rotweine aber auch kraftvolle Weißweine werden im Holzfass gelagert. Vor allem französische Eichenhölzer sind bekannt für ihren positiven geschmacklichen Einfluss. Röstaromen sowie Aromen nach Holz und Vanille entstehen.

Bäuerlicher Buschenschank
Ein bäuerlicher Buschenschank darf ausschließlich kalte Speisen anbieten und muss sich an das NÖ Buschenschankgesetz halten. Egal ob bäuerlich oder gewerblich, bei allen Top-Heurigen gilt jedenfalls: Es muss ein Wein- oder Obstbaubetrieb vorhanden sein, wo selbst Wein bzw. Most produziert wird.

Brettljause
Eine Brettljause ist eine auf einem Holzbrett servierte deftige kalte Mahlzeit, oft mit Presswurst, Blut- und Leberwurst, Speck, Selchfleisch mit Beilagen wie Kren, Senf, Käse, Essiggurken.

Buschenschank oder Heuriger
Je nach Region wird entweder die Bezeichnung „Buschenschank“ oder „Heuriger“ verwendet. Es gibt keine gesetzliche Regelung dafür, wer sich wann „Buschenschank“ oder „Heuriger“ nennen darf.

Cuvée
Verschnitt von Weinen verschiedener Sorten, aber auch Lagen, meistens vom gleichen Jahrgang, mit dem Ziel die Qualität zu verfeinern.

DAC
„DAC“ steht für “Districtus Austriae Controllatus“ und ist die gesetzliche Abkürzung für besonders gebietstypische Qualitätsweine. Wenn Sie also auf einem Weinetikett unmittelbar nach dem Namen des Weinbaugebiets die Buchstabenkombination „DAC“ lesen (zB.  Weinviertel DAC, Kamptal DAC), haben sie einen für das Gebiet typischen Qualitätswein vor sich.

Gemischter Satz
Trauben verschiedener Rebsorten aus einem Weingarten werden gemeinsam geerntet und weiter verarbeitet.

Gewerblicher Heurigenbetrieb
Ein gewerblicher Heurigenbetrieb, darf im Unterschied zum bäuerlichen Buschenschank auch warme Speisen anbieten. Es gelten weiters die gastgewerblichen Vorschriften. Egal ob bäuerlich oder gewerblich, bei allen Top-Heurigen gilt jedenfalls: Es muss ein Wein- oder Obstbaubetrieb vorhanden sein, wo selbst Wein bzw. Most produziert wird.

G’spritzter oder Spritzer
Ist ein Gemisch von Weiß- oder Rotwein mit Mineral- oder Sodawasser im Verhältnis 1:1. Der G’spritzte ist besonders in der heißen Jahreszeit ein durstlöschendes, bekömmliches und anregendes Getränk.

G’sundheit – sollst lebn
Rund um den Most haben sich einige Rituale und Besonderheiten entwickelt. Die Mostviertler Etikette sieht zum Beispiel vor, dass man sich beim Mostrinken nicht zuprostet, sondern „G’sundheit“ wünscht. Die korrekte Antwort darauf lautet „Sollst leben!“

Heuriger mit Selbstbedienungsbuffet
In manchen Regionen (zB. Thermenregion) ist es üblich, dass die Speisen beim Heurigen nicht an die Tische serviert werden, sondern der Gast sich diese selbst vom Buffet holt.

Jungwein
Der Jungwein, ist ein fertig vergorener Traubensaft. Er wird dann noch stabilisiert und bis zur Flaschenreife in Stahltanks oder Holzfässern gelagert.

Kellergasse und Presshaus
In Niederösterreich gibt es ca. 1.100 Kellergassen. Die von den Weinhauern errichteten Kellerröhren und vorgelagerten Presshäuser dienen der Weinproduktion und/oder der Lagerung von Wein.

Klosterneuburger Mostwaage  - KMW
Die Klosterneuburger Mostwaage gibt den im Traubenmost enthaltenen Zucker in Gewichtsprozenten an. zB. 19 KMW = 19 kg Zucker in 100 kg Most

Most
In NÖ ist Most ein leicht alkoholhaltiges, sanft saures und anregendes Getränk, das aus Äpfeln und Birnen gewonnen wurde. Traubenmost ist der aus Trauben gewonnene Saft vor dem Einsetzen der Gärung.

Mostheuriger
Unter „Mostheurigen“ versteht man Heurigen, die gegärten und ungegärten Fruchtsaft (meist aus Äpfeln und Birnen) aus eigener Erzeugung ausschenken.

Rebeln – Maischen – Pressen
Diese 3 Begriffe sind wichtige Arbeitsschritte in der Weinproduktion:
Rebeln = trennen der Beeren von den Stielen
Maischen = Beeren werden in der Traubenmühle gequetscht, Saft tritt aus
Pressen = Trennung des Traubensaftes von den festen Bestandteilen der Maische, wird auch keltern genannt

Steinfeder-Federspiel-Smaragd
Die Wachauer Winzervereinigung Vinea Wachau Nobilis Districtus hat für ihre besten Weine diese Marken gegründet. Sie unterteilt ihre trockenen Weißweine in drei Kategorien: “Steinfeder“ werden alle Weine bis 11,5 % vol. genannt, “Federspiel“ jene bis 12,5 vol. % (bei mindestens 17° KMW), “Smaragd“ jene mit höherem Alkoholgehalt.

Sturm
Den Sturm gibt es nur im Herbst. Er ist eine angegorener, bereits alkoholhältiger aber noch trüber und süßer Traubenmost. Sturm muss über 1%vol. Alkohol enthalten und darf nur im Lesejahr zwischen 1. August und 31. Dezember verkauft werden.

Terroir
Französisch für Boden, bezeichnet das Zusammenspiel von Boden, Lage und Klima bei der Prägung des Weines.

Trebern
Trebern sind die festen Bestandteile, welche nach dem Pressen zurückbleiben. Sie können zum Beispiel zu einem Trebernbrand weiterverarbeitet werden.

Weinheuriger
Unter „Weinheurigen“ versteht man Heurigen, die Wein aus eigener Erzeugung in ihrem Heurigenlokal ausschenken. „Heuriger“ wird aber auch der Wein der letzten Ernte, der bis 11. November des Folgejahres so bezeichnet werden darf, genannt.

Weinstein
Ist die kristalline Ausscheidung von Weinsäure und Kalium ist nicht negativ und auch nicht qualitätsmindernd zu sehen. Eine Bildung von Weinstein kann duch Weinstabilisierung oder Kühlung verhindert werden.